Attac(ke)

Als ich den Text für “23.55: Alles auf Anfang” geschrieben habe, dachte ich: den müsste man eigentlich an mal an Attac  schicken! Völlig ohne Ziel, eigentlich nur als Liebsesbeweis, quasi. Damals musste ich mich in jedem Interview mit der Frage nach der Politikverdrossenheit meiner sogenannten Generation herumschlagen, und ich dachte immer – guckt euch die Attacis an! Die Attaker? Attaqueure? Die sind doch alles andere als verdrossen, die sagen “Erst fünf vor zwölf?” und sind überhaupt nicht müde. Das war vor acht Jahren, der Song ist ewig bei uns im Orbit gekreist, weil wir nie glücklich waren mit der musikalischen Umsetzung. Als er dann zu dieser Platte endlich fertig und vorzeigbar war, haben wir ihn sofort an Attac geschickt – und uns natürlich wahnsinnig gefreut, als wir gehört haben, dass sie über unser “Geschenk” nicht nur entzückt waren, sondern tatsächlich ein eigenes Video dazu drehen wollten. Und jetzt, wo es fertig ist, freuen wir uns natürlich erst Recht. Da hat unser Lied ein Zuhause gefunden! Und wenn ich mich umgucke, wie absolut unverdrossen “meine” Generation heute auf die Straße geht, zusammen mit allen anderen, dann denke ich: vielleicht doch kein Zufall, dass die Musik sich so lange geziert hat. “Ob das vom Bein haut, das wäre nur zu klären, wenn die kleinlauten kleinen Leute im Kleinen deutlich lauter wären.”